Heimatbesuch - Das zweite Mal

Die Geschichte vom 2. Mal beginnt mit dem Tod meiner Oma Sofie Knopp. Sie wurde am 24.01.03 von ihrem Leiden erlöst. Um meinen Opa, der sich nun sehr alleingelassen fühlte - auf andere Gedanken zu bringen, habe ich ihm versprochen: "Wenn du isst, trinkst und gesund bleibst, dann fahren wir dieses Jahr wieder nach Hause".

Dieser Gedanke hat Ihm ein wenig hinweggeholfen und wieder aufgebaut. Er wollte wieder nach Hause. Die Zeit bis zu der Abreise am 18.Juni war für ihn sehr lang. Deshalb verkürzten wir die Zeit mit einem Besuch bei seiner Schwester Anna Walchshofer in Mosbach welche er schon mind. 25 Jahre nicht mehr gesehen hatte, Weißer Sonntag in Erlangen, Heimattreffen auf dem Rechberg, Spaziergänge und anschauen von Videos und Bildern von unseren letzten Aktivitäten.

Immer wenn ein neuer Termin anstand, dachte mein Opa er wäre schon vorbei, und wir hätten "auf ihn vergessen", bzw. wir hätten ihn angelogen. Er hatte einfach kein richtiges Zeitgefühl mehr.

Tag der Abfahrt (18.06.03 Mittwoch)

Pünktlich um 6 Uhr war in dann in der Pfarrer-Weser-Str. 12 bei meinen Opa, bzw. meinen Eltern. Mein Opa war schon gerichtet, angezogen und strahlte als er mich sah. Er freute sich schon sehr auf die Reise. "Ich dachte schon Ihr hättet mich "angeleigert" (angelogen)" sagte Opa. "Opa, wenn ich dir etwas verspreche, dann halte ich es auch", antwortete ich ihm. Als ich ihn mit dem Rollstuhl aus seinem Zimmer schieben wollte, sang er: " ... nach Hause, nach Hause, nach Hause gehen' wir nicht.. ", und ich ergänzte: "...bis dass das Geld versoffen ist!"

Um 6.40 Uhr sind losgefahren. Meine Mutter musste noch frische und knusprige Briegel und Brezeln beim Bäcker für die lange Reise einkaufen.
Da wir alle (meine Eltern Walter und Sofie Stadelmaier, mein Opa Josef Knopp und ich (Bernd Stadelmaier)) noch nicht in Wien waren, hatten wir kurzfristig beschlossen auf der Hinfahrt über Wien zu fahren. 
Unsere Reise führte uns über Ulm nach München. Kaum waren wir an München vorbei, begann es zu Regnen wie aus Kübeln gegossen. Dieses Wetter hielt an, bis wir in Wien angekommen waren.

Ankunft Wien gegen 14.15 Uhr. Auf Parkplatz in der Nähe vom Schönbrunner Schloss geparkt (Parkgebühr 3,50 € pro angefangene Stunde). Anschließend eine 1/2 Stunde Richtung Zentrum gelaufen und dann wieder umgedreht, weil die Entfernungen für Leute mit einem Rollstuhl zu groß waren. Zurück zum Parkplatz gelaufen und das Schönbrunner Schloss und die Parkanlagen besichtigt. Mit Opa auf den "Berg" gefahren und Wien von oben besichtigt. Abfahrt in Wien gegen 17 Uhr.
Grenze Österreich - Slowakei -Tschechien. Ankunft Hotel gegen 21.55 Uhr. Meine Eltern teilten sich ein Zimmer und mein Opa und ich.

19.06.03 (Donnerstag)

Gegen 6.25 Uhr war die Nacht für mich zu Ende. Gemeinsames Frühstück gegen 7.15; Opa Speck mit Eier. Auf der Suche nach einer Bank zum Geldumtausch sahen wir eine gestürzten alten Frau, welche auf dem Gehsteig lag. Sie blutete stark am Kopf. Wir verbanden Ihr den Kopf. Eine Frau hatte bereits den Rettungsdienst angerufen. Nachdem die alte Frau von jenem übernommen wurde, haben wir (Mama und ich) unsere Hände bei einer Rohbaustelle gewaschen. (Das Mauerwerk welches die Mauerer dort erstellt haben, hätte ich bei uns nie abgenommen). Gegen 9:00 Uhr Geld auf Bank gewechselt. Fahrt nach Stadt Liebau über Domstadl. In Domstadl den ehemals schönen Bahnhof angeschaut, sowie die verschlossene Kirche von aussen. Ankunft in Stadt Liebau gegen 10.45 Uhr. Auf dem Pausenhof haben wir spielende Kinder fotografiert und die Winterschule, den ehem. Kindergarten und Schulbedarfsladen (gegenüber der Schule) von aussen besichtigt. Opa ging als kleines Kind auch in den Kindergarten. Alle Straßen, Häuser und Plätze angeschaut. Im Supermarkt (ehem. Getränkelager Hofmann) Großeinkauf (für hiesige Verhältnisse) 1 Kiste Bier, Sprudel, Brötchen, Wurst, Postkarten, Andenken, etc... Auf dem ehem. Friedhof eine Kerze für die Toten angezündet. Vom ehem. Friedhof gibt es nur noch ein Stück Mauer. Das Grundstück ist total verwildert. Die auf den Gräbern erstellte Turnhalle ist bereits auch schon verfallen. 

Wir wollten unbedingt die Kirche besichtigen. Deshalb haben wir vorbeigehende Soldaten in Uniform angesprochen. Ein junger Soldat, welcher ein wenig deutsch und englisch sprach bemühte sich dies für uns möglich zu machen. Der erste Versuch dauerte von 12.45 bis 13.15 Uhr. Zuerst ging ich mit zur Militärverwaltung auf dem Ringplatz. Der diensthabende Offizier (der mit der "gelben Kordel") war nicht da. Div. Telefonate wurden geführt. Das End vom Lied war, dass ich um 13.45 Uhr noch einmal kommen sollte; dann wäre nämlich der Kommandeur von seiner Mittagspause zurück. Mittagessen auf einer Parkbank auf dem Ringplatz. Der zweite Anlauf verlief wie der erste. Gespräch mit dem diensthabenden Offizier, verwiesen auf den Bürgermeister und Kommandeur, er sei nicht zuständig, Termin beim anderen Kommandeur (1. Haus 3. Stock). Leider musste er uns mitteilen, dass für eine Besichtigung ein Zustimmung vom Generalsstab in Prag erforderlich wäre. Keiner der Kommandeure (2, bzw. 3 Sterne) konnte weder Englisch noch Deutsch. Fahrt mit dem Rollstuhl Richtung Schmeil. Opa wollte sehen, ob Familie Geisreiter noch dort wohnt (früher eins der letzten Häuser auf der linken Seite). Diese Familie wurde damals nicht vertrieben. (Herr Valovic erklärte uns später, dass 1947 die restlichen Deutschen von hier vertrieben, bzw. umgesiedelt wurden. Als er vor über 20 Jahren nach Stadt Liebau kam, waren keine Deutschen mehr da). Da Regenwolken aufzogen habe ich das auf dem Ringplatz abgestellte Auto geholt. Opa bei der Brücke Nürnbergerbach ins Auto gesetzt. Weiterfahrt zu seinem Haus. Auf der Bärner Straße wurden gerade die restlichen Häuser auf der linken Seite (Fahrtrichtung Bärn) mit Hand abgebrochen mit dem so gewonnenen Baumaterial sollen an anderen Stellen neue Wohnhäuser entstehen. Dort haben wir eine Familie aus Mariental kennen gelernt. Wir haben uns in Englisch und etwas Deutsch unterhalten und so die Informationen erhalten. Sie haben sogar Verwandte in Deutschland, nähe Ulm. 

Die "alten", verkommenen und leerstehenden Wohnungen der Russen wurden und werden alle sauber innen und außen renoviert. Der Standard der NATO hatte dies gefordert. 

Abfahrt mit Regentropfen gegen 16.20 Uhr nach Altwasser zum Königsbrunnen. Dort wurden gerade von 3 Arbeitern neue Natursteinbodenplatten verlegt, und die bestehenden Bruchstein-Mauerwerkswände neu verfugt. Die Pfadfinder hatten den Schutt um den Königsbrunnen entfernt. Die Außenwände wurden gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Unsere Wasserflaschen mit dem Quellwasser gefüllt. Weiterfahrt zur St. Anna Kirche. Heimfahrt 17.05 Uhr, Ankunft im Hotel gegen 18.15 Uhr. In meinem Hotelzimmer 3 std. lang 11 Postkarten geschrieben. Opa hatte schon geschlafen. Als ich dann gegen 23 Uhr ins Bett gehen wollte, wachte er auf, und wollte aufstehen. Er glaubte mir zuerst gar nicht, dass es noch mitten in der Nacht war. Nachdem ich dann das Licht ausgemacht hatte, haben wir noch ca. 1 std. geredet. 

20.06.03 (Freitag)

Um 7.40 Uhr aufgestanden, Opa hat von den "armen Leuten" erzählt/gesprochen, welche seine ehem. Nachbarhäuser abgebrochen haben, um so günstig an Baumaterial für einen Neubau zu kommen. Das hat ihm gefallen. Die Leute hatten den alten Mörtel von den Steinen gekratzt, und dann auf Paletten gestapelt. Gegen 9 Uhr haben wir dann bis 9.45 Uhr gefrühstückt. Abfahrt gegen 10.25 Uhr Richtung Bärn, dann Altvater. Kostenlose Fahrt bis zum Parkplatz Schafwiesen, dann nur für 200 ck bis zum Turm (Oma hatte den Behindertenausweis von Opa dabei). Ankunft beim "neuen" Altvaterturm gegen 12 Uhr. Dort war es sehr kalt und windig (nur 11°C). Rundgang um Turm; Opas Mütze wurde fast vom Wind weggeblasen. Im Innern Kaffee getrunken, Ansichtskarten und ein Video über den Altvater gekauft. Wir drei Männer sind mit dem Aufzug die 73 m bis zur verglasten Aussichtsplattform in 30 sek. gefahren. Umgebung angeschaut. Deutsche Urlauber haben uns erzählt, dass Sie gerade in einer sehr schönen neu erbauten Wallfahrtskirche "Maria hilf" gewesen sind. Also beschlossen wir diese Schönheit zu besuchen. Eine Frau zeigte uns einen Ort auf der Karte. Abfahrt 13.35 Uhr, unten am fuße vom Berg 14.05 Uhr. 

Diesen Ort fanden wir auch nach etwas suchen und fragen. Doch leider war dies der falsche Ort. Alle wollten schon aufgeben und nach Hause fahren, als ich den richtigen Ort auf der Landkarte fand. (Der Ort "Maria hilf" liegt nur ca. 3 - 5 km von den polnischen Grenze entfernt). Ankunft Maria Hilf um 15.30 Uhr. Mittagessen in Maria Hilf auf Tischgarnitur. Wallfahrtskirche und Anlage besichtigt. Der Betreiber des Kiosks hat uns gesagt auf die Frage warum die Kirchenglocken gerade geläutet hätten, dass die Glocken immer dann geläutet würden, wenn ein Bus ankommen würde. Abfahrt gegen 16.45 Uhr Richtung Freudental. Ankunft Hotel 18.15 Uhr. Abendessen auf Zimmer. Herr Valovic kam zu Besuch, um den Sonntag zu besprechen. Wir setzten uns in den Biergarten vom Hotel. Opa war schon im Bett. Ich zeigte ihm die Bilder von unserem 1. Besuch, und redeten. Ich erzählte ihm auch von meinem vergeblichen Versuch, innerhalb des Wellblechzaunes die Kirche zu fotografieren. Nach dem er gegangen war, habe ich das Album Herrn Richter (stammte aus Sternberg) im Hof gezeigt. Nachtspaziergang und Führung durch Herrn Richter durch das nächtliche Sternberg. Meine Mutter war mitgegangen. Mein Vater war schon im Bett. Ihm ging es nicht gut. Er vermutete einen Nabelbruch. 

21.06.03 (Samstag)

Wecken um 6.30 Ur, Frühstück 7 Uhr, Abfahrt nach Olmütz gegen 8.30 Uhr. Ankunft gegen 8.50 Uhr (wir sind einer Familie aus unserem Hotel nachgefahren). Stadtbesichtigung, Die berühmte Uhr, den Marktplatz, Besuch des Marktes (nur Weintrauben, Kirschen und Salatgurken gekauft), Besichtigung Olmützer Dom, Einzug Brautpaar in Kirche, Besichtigung Kapelle. Kurz vor 12 Uhr waren wir wieder auf dem Marktplatz. Um 12 Uhr begann das Glockenspiel und die Figuren begannen sich zu bewegen. Abfahrt nach Heiliger Berg gegen 12.30 Uhr. Ankunft Heiliger Berg, Restaurant Macku gegen 13 Uhr, Mittagessen. Besichtigung Kirche um 14.15 Uhr. Beiwohnung tschechischer Trauung. Souvenirs gekauft. Um 16.45 sind wir wieder ins Restaurant Macku gelaufen. Kaffeetrinken bei Makou im Nebenzimmer. Die Wirtin aus Domstadl hatte sich für uns Zeit genommen. Gemeinsam das Fotoalbum vom 1. Besuch angeschaut, Ihr 2 Bilder geschenkt, über die alte Heimat geredet. Neue Kopftücher, Strümpfe, Pullover, Strumpfhosen von Oma Knopp geschenkt - für Sie oder bedürftige Nachbarn. Bilder vor Haus, Emailadresse von Sohn aufgeschrieben. Abfahrt zum Hotel gegen 17.45 Uhr. Ankunft Hotel 18.15 Uhr. Opa hat im Biergarten vom Hotel rote Trauben und Kirschen gegessen. Ich habe die letzten 4 Postkarten geschrieben. Meine Mutter und mein Vater waren noch mal weggegangen, um noch für den Sonntag einzukaufen. Nachdem Opa im Bett war, habe ich die Postkarten eingeworfen. Kleiner Spaziergang durch das nächtliche Sternberg. 

22.06.03 (Sonntag)

Opa gegen 7.50 geweckt. War sehr müde. Alles war nass. Opa gerichtet und nochmals bis 9.15 Uhr hingelegt. Frühstück nur zu dritt. Herr Valovic hat uns mit einer 1/4 Stunde Verspätung gegen 9.45 Uhr im Hotel abgeholt. Weiterfahrt nach Petersdorf, Dort hat er sein Auto bei seiner Mutter abgestellt, und seine Frau und seine Tochter dort gelassen. Weiterfahrt nach Stadt Liebau zu Herrn Machala. Herr Machala wohnt seit 1992 in Stadt Liebau. Er arbeitet als Zivilist bei der Armee als Förster. Er hatte die Schlüssel für die Kirche. Dies war die Überraschung von welcher Herr Valovic welche er bereits im Auto angekündigt hatte. Herr Machala gehört zu einer Gruppe von Bewohnern denen etwas an der Geschichte und den Bauwerken der Stadt liegt. Gemeinsame Fahrt zur Kirche. Herr Machala öffnete von innen das große Wellblechtor. Er hatte geschafft, was ich vergeblich versucht hatte. Kirche von außen fotografiert. Der Dachstuhl wurde bereits erneuert und neu gedeckt. Gerade wird der Altarraum mit Kupferblech Verkleidet. Überall ist bereits der Putz abgefallen. Die Scheiben fehlen größtenteils. Teile des Daches sind bereits eingestützt. Besonders schlimm sieht die Südseite aus. Ein neuer Blitzableiter wurde auch montiert. 

Während Herr Valovic und ich Bilder machten, schloss Herr Machala die Nebeneingangstür auf. Die Handwerker hatten jedoch ein Schloss an der 2. Tür befestigt. Deshalb konnte mein Opa und meine Eltern nicht mit in das Innere der Kirche gelangen. Herr Valovic, Herr Machala und ich krappelten durch ein kleines Loch in der Mauer auf der Südseite in das Innere der Kirche. Die Kirche sah für den Betrachter ziemlich schlimm aus. Um mehr Staufläche für Militärkleidung und Tarnbehänge für die Militärfahrzeuge zu haben, wurden 2 Holzdecken mit Treppenanlagen in die Kirche eingebaut. Die Säulen vom Altarraum sind noch im tadellosen Zustand. Die Zwischendecke von der Sakristei auf der Südseite ist heruntergebrochen. Die Sakristei auf der Nordseite ist noch in Ordnung. Auf dem Natursteinboden wurde ein Spritzbelag von den Militärs aufgebracht. Der Wand- & Deckenputz ist teilweise abgefallen, bzw. stark durchfeuchtet. Wir haben die Gelegenheit genutzt und alles fotografiert. Anschließend sind wir die Zwischendecken abgelaufen und haben die Wand- & Deckenbilder fotografiert. Als nächstes war der Turm dran. Der Kasten vom ehem. Uhrwerk steht noch. Das Gestänge von den Zeigern des Ziffernblattes sind auch noch da, In der Ecke lag ein Haufen mit Kleinteilen von der Uhr. Die 3 großen Glocken sind nicht mehr da. Sie wurden während der Kriegszeit für Rüstungszwecke abgenommen. 2 der 3 Schlegel sind noch da. Der 3. und kleinste hat Herr Machala mit zu sich nach Hause genommen, damit dieser keine Füße bekommen mögen. Als Herr Machala z. B. am Donnerstag zum letzten Mal in der Kirche war, waren noch alle Tragbalken der letzten Zwischendecke eingebaut. Heute, also nur 3 Tage später waren 2 verschwunden. Das Sägemehl der Motorsäge lag noch auf dem Boden. Ein Pickel lehnte am Geländer der Verbindungstreppe. Herr Valovic erklärte mir, das der Zaun ein Schutz für die Kirche darstellt. So lange die Kirche auf Militärischem Gebiet sich befindet, wird sie bewacht. Die müssen auch noch so lange bleiben, bis die Kirche fertig ist. Er und Herr Machala werden sich Zeit nehmen, wenn Besucher sich vorher anmelden um die Kirche zu besichtigen. Das Militär hat letztes Jahr 1'500.000 ck und dieses Jahr 1.600.000 ck für die Sanierung und Renovierung des Kirchendaches zur Verfügung gestellt. Dieses Geld wird jedoch nicht für die kleinen Dachflächen auf der Nord- & Südseite reichen. Nachdem wir Umgebungsbilder vom Glockenturm aus geschossen hatten. Sind wir ohne Herrn Machala weiter nach Altwasser gefahren. Dort haben wird den Königsbrunnen besichtigt und fotografiert. Anschließend haben wir die Wallfahrtskirche St. Anna innen besichtigt. Herr Valovic hatte den Schlüssel besorgt. Seit unserem letzten Besuch wurde ein neuer Natursteinboden verlegt. Die ganze Kirche wurde von uns fotografiert. Vom Boden, über die Kirchenkuppel bis zum Turm. 

Weiterfahrt über Walkersdorf nach Groß-Dittersdorf. Bilder am Gedenkstein, Fahrt auf der Hauptstraße, Geburtshaus meiner Mutter besucht, Sense, "Blechdipfle" und Kopfteil einer alten Pfeife im, bzw. um das Haus gefunden. Des weitern haben wir den Gewölbekeller des Hauses gefunden und fotografiert. Gegen 16.30 Uhr haben wir Herrn Valovic wieder in Petersdorf abgesetzt, da er ab 18 Uhr in Olmütz arbeiten musste. Ankunft gegen 16.45 im Hotel. Opa zum Mittagsschlaf hingelegt. Um 17.45 habe ich im Hof Kaffee getrunken. Abendspaziergang mit Opa in Sternberg bis 21.20 Uhr, dann Weintrauben gegessen und ein Glas Bier getrunken. Schulchronik von Stadt-Liebau gelesen. Oma und Opa kamen auch kurz zu uns in der Biergarten. Ich legte meinen Opa gegen 22.15 Uhr ins Bett.

23.06.03 (Montag)

Gegen 6.20 Uhr aufgestanden. Herr Valovic brachte gegen 6.50 Uhr 30 Glöckchen aus Altwasser mit. Diese sollten wird in Deutschland bei Herrn Pausch abgeben. Wir hatten Herrn Valovic und seine Familie zum Essen eingeladen. Wir wollten uns um 19 Uhr im Hotel "M" treffen. Frühstück um 7.10 Uhr.

Abfahrt um 8.40 Uhr nach Bärn. Ankunft 9.10 Uhr. Opa war hier 1/2 Jahr im Lazarett. Während seiner Genesung hat er in den Granitol-Werken gearbeitet (Zeltplanen geschichtet und Gasmasken gebaut). Da es sich dort um einen Arbeitsdienst in einem Rüstungsbetrieb handelte, musste er nicht wieder an die Front. Als er im Lazarett entlassen wurde arbeitete er weiter bei den Granitol-Werken. Er fuhr mit dem kostenlosen Bus von Stadt Liebau nach Bärn. Weiterfahrt nach Altliebe. Dort die Flachsschwingerei Berger und Söhne gesucht und sogar gefunden. Die Firma produziert noch. Mit den Arbeitern vor dem Gebäude gesprochen. Weiterfahrt über Bautsch, Altwasser, Stadt-Liebau. Ankunft dort um 11.50 Uhr. Großeinkauf (2 Kisten Bier, Essen und trinken. Gemeinsames Mittagsessen auf einer Bank auf dem Ringplatz (Marktplatz). Weiterfahrt zu seinem Haus. Zusammen mit Opa Walter die Grundmauern freigelegt und die Brennnesseln, Unkraut, Steine & Gestrüpp entfernt. Gegen 15 Uhr Rückfahrt ins Hotel, damit Opa seinen Mittagsschlaf halten konnte. Anschließend bin ich gegen 15.45 wieder nach Stadt Liebau gefahren, um weiter zu arbeiten. Post hatte geschlossen. Eine Postkarte für das Album gekauft und einen Schokoriegel. Weiterfahrt zum Haus. Teile vom Futtertrog gefunden, weiter Unkraut entfernt, Maße vom Gebäude aufgenommen. Rückfahrt zum Hotel gegen 17.45 Uhr. Duschen, gerichtet für das gemeinsame Abendessen mit Fam. Valovic. Wollten gerade mit dem Aufzug nach unten fahren, da läutete das Telefon. Herr Valovic war an der Rezeption. Er musste seine Tochter wegen starker Bauchschmerzen (er vermutete Blinddarm) in Krankenhaus nach Olmütz fahren. Ging kurz zu ihm runter. Er wollte abends - nach der Rückkehr vom Krankenhaus - auf jeden Fall noch vorbei kommen. Deshalb Vesper auf dem Zimmer. 19.45 gemeinsamer Spaziergang in Sternberg zur Burg. 

Mit Opa im Biergarten gesessen und Bier, bzw. Cappuccino getrunken von 20.30 Uhr, bis 21.15 Uhr. Opa bettfertig gemacht. Herr Valovic hatte von der Rezeption hochgerufen und gesagt, dass es hier wäre. Opa vollends Windel angezogen und ihn ins Bett gebracht. In der Rezeption mit ihm geredet. Seine Tochter hatte eine schwere Blasenentzündung. Er hat Sie wieder nach Hause gebracht. Herr Valovic hatte eine CD für mich gebrannt mit den Fotos welche er am Sonntag gemacht hatte, sowie alte Bilder aus seiner Privatsammlung. Während unserem Gespräch begann es heftig zu regnen.

24.06.03 (Dienstag)

Opa wollte bereits um 5.50 Uhr aufstehen Er will seine Tanten in Brünn besuchen. Aufstehen um 6.20 Uhr, Frühstück von 7.30 bis 8.30 Uhr, restliches Geld für Hotelzimmer auf Bank gewechselt. Abfahrt in Sternberg gegen 9.10 Uhr.
Stop in Brünn, Opa wollte das Haus seiner 2 Tanken und Onkel suchen (Schwestern von seinem Vater, einer war Apotekter. Da diese keine Kinder hatten, wollten Sie meinen Opa adoptieren. Laut meinem Opa musste diese Verwandtschaft nicht Tschechien verlassen. Früher hätten Sie sich immer Briefe an Ostern und Weihnachten geschrieben). Sie wohnten in der Töpfergasse 33, Ecke Nesselgasse, beim Augarten, in der Nähe vom Spielberg (laut meinem Opa muss im Augarten eine Verkaufshalle gestanden haben. Dort hatte er früher wenn er zu Besuch war Milch, Kaffee, etc. einkaufen dürfen. Von dort aus ging eine Querstraße zu einer parallel verlaufenden Straße (Augarten). Dort wohnten seine Tanten) . Den Spielberg hatten wir zufällig gefunden und umgedreht. Haben dies aber nicht gewusst. 2 verschiedene Polizisten nach den Straßen und Plätzen gefragt. Die 2. wollten und den Ort/Platz zeigen. Sie führten uns aber an eine ganz andere Stelle. Als ich Ihnen dann noch einmal meinen Zettel mit dem Ziel zeigten, lotsten Sie uns an die Stelle wo wir vorher umgedreht hatten. Auf diesem Spielberg (tschechisch: Spilberg) war früher ein Gefängnis (laut Opa). Wir suchten zwar noch die Straße, fanden Sie aber nicht (2 Straßenbahnlinien fuhren vorbei und machten eine Kurve, Linie 1). Haben eine Straßenkarte gekauft. Wollen uns zuhause in der Brünner-Stube nach den Straßen erkundigen und versuchen Kontakt zu den Nachkommen seiner beiden Tanten (beide heißen Braun, da die 2 Schwestern seines Vaters 2 Brüder geheiratet hatten. Opa hat 2-3 x Urlaub in Brünn gemacht als er 8 - 10 Jahre alt war.)

Um 15.45 an der letzten Autobahntankstelle getankt. Für das restliche tschechische Geld haben wir Kekse für die 3 Kinder meines Bruders in Erlangen gekauft. Ankunft Uttenreuth gegen 18.34 Uhr. Abendessen Wienerchen, Pfefferbeißer, Käse, etc.. Heimfahrt gegen 20.15 Ur. Ankunft in Straßdorf um 22.15 Uhr. Opa gleich ins Bett gebracht, Auto ausgeladen und nach Hause gefahren. 

Opa Knopp: "Nächstes Jahr, wenn wir noch das Leben haben, fahren wir wieder hin!"

Zu Hause hat mich meine kleinste Tochter - Franziska - und meine Frau gleich herzlich begrüßt.

Geschafft!

Ausbeute: