Unser Stadt Liebau

Kirche und Friedhof

"Mein" Anliegen

Die alte Heimat - was ist davon übrig geblieben? 
Viele unserer alten Häuser sind verschwunden. Oftmals sind nicht einmal mehr die Grundmauern vorhanden.
Der Friedhof wurde weggewischt, die Kirche keine Kirche mehr - nur noch eine Hülle.
Was bewegt einen Heimatvertrieben oder einen seiner Nachkommen hier her zu kommen, wenn nichts mehr so ist, wie es einmal war.
Genügt der Erinnerung die Landschaft und das noch vorhandene? - wenn ja - wie lange noch, zumal der Zahn der Zeit weiter an unseren Spuren nagt?
Als ich zum ersten Mal nach Stadt Liebau kam war ich entsetzt über die vorgefundene Kirche, den nicht mehr vorhandenen Friedhof und den noch stehen Häusern. Wie oft hatte mir mein Opa von der schönen Kirche und dem schönen Stadt Liebau erzählt. 

Was war aus dieser Kirche und der Stadt geworden in den vergangenen 58 Jahren geworden? 
- Man hatte der Kirche das Herz aus dem Leib gerissen. Sie wurde entweiht und als Lagerplatz zweckentfremdet. Die Zeiger der Uhr waren an das Ziffernblatt gerostet, und ein grüner Wellblechzaun rahmte die "Schönheit" der Kirche ein.
Die einst schönsten Häuser auf dem Ringplatz waren zum Teil verlassen und verfallen. Die fehlenden Fenster und die ehemaligen Schaufenster waren mit Brettern zugenagelt.
Mein Opa hatte immer wieder während unserem 1. Heimatbesuch seinen Kopf geschüttelt und umhergeschaut und gesagt: "Ich habe es mir schlimm vorgestellt, aber nicht so schlimm!".
Am meisten tat es ihm weh, dass er nicht in das innere der Kirche gehen oder den Friedhof besuchen konnte. Damals bin ich durch eine etwas abstehende Wellzauntafel an einem großen Baum auf der Südseite hinter die Absperrung gekrochen, um mir die Kirche von der Nähe anschauen zu können. Das vorgefundene war schrecklich. Kleine Bäume wuchsen aus dem Dach, Löcher im Gemäuer, das Dach und das Gesims beschädigt, die Kirchenfenster eingeworfen, der ehem. Haupteingang mit einem angeschweißten Stahlprofil verschlossen, .....
Beim 2. Besuch hatte ich mehr Glück. Mit viel Mühen gelang es mir mit Umwegen das Innere der Kirche zu sehen, zu fotografieren und zu filmen. Die Kirche innen und außen war schlimm anzusehen. An den Wänden, Decken und im Chorraum konnte man noch erahnen, wie schön die Kirche einmal war. Schon damals fasste ich den Entschluss, etwas für die Kirche und den ehemaligen Bewohnern der Stadt Liebauern und deren Nachkommen zu tun. Denn nicht jeder hat das Glück unter anderem in die Kirche oder gar in die alte Heimat gelangen zu können.
Bei meinen Bemühungen hatte mir Herr Milan Valovic und Herr Machala geholfen. Diese beiden haben mir auch erzählt, dass es unter den heutigen Bewohnern der Stadt Menschen gibt, welche sich beim Wiederaufbau, bzw. Renovierung und der späteren Nutzung des Gotteshauses einbringen würden. Aber sie brauchen auch Hilfe.

Bei der Begehung der Kirche hatte ich mir gedacht, da muss man etwas tun.

Ich bin überzeugt davon, dass ich nicht der einzigste bin, dem die Kirche, der Friedhof und die Stadt Liebau am Herzen liegt, und dem es nicht egal ist, ob der Verfall weiter geht, oder etwas dagegen getan wird. Ich glaube es geht den meisten Besuchern von Stadt Liebau so wie es mir erging. Jeder dachte bestimmt: was soll und kann ich alleine dafür, bzw. dagegen tun. 

Deshalb suche ich Interessierte und gleichgesinnte Menschen, welche ggf. mithelfen würden als ersten Schritt die Kirche von Stadt Liebau wieder aufzubauen (ähnlich Wallfahrtskirche St. Anna oder Königsbrunnen)

Meldet euch doch bitte bei mir, oder bei Thomas Köpnick.

Meine Gedanken dazu

... warum soll jemand noch nach Hause fahren, wenn nichts mehr da ist, .... Es keine Anlaufstelle mehr gibt?
Die Kirche als weit sichtbares Wahrzeichen der Stadt Liebau

Diese Kirche muss nicht unbedingt wieder so hergestellt werden, wie Sie 1946 noch ausgeschaut hatte. 
Ich würde die Kirche so weit herrichten, dass man an ihr noch die Geschichte ablesen kann. Evtl. könnte später dann im hinteren Teil eine Art Ausstellung über die ehemaligen Bewohnern der Stadt, deren Schicksal, etc. entstehen und ein Ort des Erinnern und des Innehaltens werden. (vielleicht auch mehr ...)

Man darf nicht nur zurück denken wie früher es einmal war. Es gab damals schöne und weniger schöne Tage. Manches hat man mehr, und manches hat man weniger verdrängt oder gar vergessen. 
Man muss auch vorausdenken und weiterdenken lernen, auch wenn es viele nach 57 Jahren noch nicht geschafft haben, zu verzeihen. 
Wir sind alle Christen und Menschen. Alle Menschen machen und machten Fehler. 

Jesus aber sagt und wir beten es bei jedem Gottesdienst, ... wie auch wir vergeben unseren Schuldigern,..... Oder sind das nur so dahingesagte Worte ohne wirkliche Sinn und Absicht?
(ich bin kein Apostel! Ich versuche nur weiter und voraus zu denken)

Das tschechische Militär hat mit der Erneuerung des Dachstuhls den ersten Schritt getan. Wollen wir mitgehen und dabei mithelfen?

Dass ich nicht allein mit meinen Zielen bin, zeigt ein Artikel aus dem Bärner Ländchen
Steffi Mann/Lehnert (Bärner Ländchen 11.2003)
Bei meiner Reise in unsere alte Heimat hatte ich die Gelegenheit mit Pfarrer Masa in Bärn zu sprechen. Auf meine Frage zwecks der Kirche in Stadt Liebau hat er mit gesagt, dass das Dach inzwischen fertig renoviert ist. Somit ist die Kirche, d.h. das Gebäude, für die nächsten 100 Jahre gesichert. Die Kirche wird wohl nicht mehr für den Gottesdienst genutzt werden. Allerdings ist daran gedacht ein Museum und Ausstellungen darin unterzubringen. Auf den Friedhof angesprochen; auch dort könnte in einem Teil deine Gedenkstätte für unsere Verstorbenen angelegt werden. Pfarrer Masa hat etwas bedauert, dass von den Stadt-Liebauern wenig Interesse gezeigt wird.
Vielleicht könnte mach sich einmal über Möglichkeiten informieren. Ansprechpartner wäre Herr Bouchal in Olmütz, der als Dolmetscher und Übersetzer tätig ist. Wäre es nicht schön, wenn es in Stadt Liebau sowie in Bärn möglich wäre, bei Besuchen die Kirche und auch den Friedhof u besuchen?

Herzliche Grüße

Steffi Mann/Lehnert

 

Bitte schreiben Sie mir Ihre Gedanken und Vorstellungen zu meinem Vorstoß.

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